Die Kugelhähne vom KM-Typ zeichnen sich durch zerlegbaren Baukastenaufbau, minimale Baumaße und niedriges Gewicht aus. Die Hauptteile sind das Gehäuse und der Deckel mit Enden zum Anschluss der Armatur an die Rohrleitung, schwimmende Kugel, Sitze und der Betätigungszapfen.
Die Kugelhähne werden standardmäßig in zwei Baureihen geliefert:
Die Durchgangsöffnung beim geöffneten Hahn entspricht der Norm ČSN EN 1983 bzw. API 608 (für Kugelhähne gemäß US-Normen). Kugelhähne werden in der Regel mit vollem Durchgang, auf Wunsch dann mit reduziertem Durchgang geliefert. Die Lagerung des Betätigungszapfens vermeidet ein Aufspringen des Zapfens durch Arbeitsmediumdruck (anti-blow-out), die inneren Teile sind wegen Vermeidung der elektrostatischen Ladung leitend verbunden (antistatische Konstruktion).
Kugelhähne können mit den nachstehenden Enden zum Anschluss an die Rohrleitung ausgestattet werden:
Das Standardsystem der Verschlussdichtung ist die schwimmende Kugel, die in zwei Sitzen gelagert ist und am Ausgangssitz dichtet. Kugelhähne sind auch in Ausführung mit doppelter Dichtwirkung, d.h. mit Dichtung an beiden Sitzen gleichzeitig (sog. double-block-and-bleed (DBB) und double-piston (DP)) zu liefern.
Die Zapfen der Kugelhähne für übliche Temperaturen sind standardmäßig mit O-Ringe- und PTFE-Ringe-Kombination abgedichtet, für hohe Temperaturen wird eine Graphit-Stopfbuchse und für sehr tiefe Temperaturen eine PTFE-Stopfbuchse eingesetzt.
Die Bedienung der Kugelhähne erfolgt standardmäßig mit einem Hebel – Drehbewegung um 90°. Die Endlagen sind mit Anschlägen abgegrenzt. Kugelhähne größerer Lichtweiten und Drücke werden durch Getriebe mit Handrad bedient. Nach Kundenwunsch können die Kugelhähne mit elektrischen oder pneumatischen Antrieben ausgestattet werden. Ihre Größe wird durch das Höhstdruckgefälle an der Kugel gegeben. Die Maße der Anschlussflansche für diese Antriebe entsprechen der Norm ISO 5211.
Kugelhähne werden in den nachstehenden standardmäßigen Werkstoffausführungen des Gehäuses hergestellt:
An Hand einer Vereinbarung können mit Rücksicht auf die Betriebsbedingungen auch andere Gehäusewerkstoffe (z.B. nichtrostende austenitische kohlenstoffarme Stähle, nichtrostende Duplexstähle, Super Duplex, Hastelloy® C-276, Monel, 1.4306, 1.4539, 1.4410, 16Mo3 usw.) verwendet werden.
Der Werkstoff für alle druckbeanspruchten Teile wird mit Prüfattest
3.1 gemäß der Norm EN 10 204 beschafft.
Die in diesem Katalog genannten Kugelhähne sind als Absperrarmaturen vorgesehen, die zur völligen Öffnung oder Schließung des Durchgangs des Fördermediums in der Leitung dienen. Der Einsatzbereich der Kugelhähne ist von deren Werkstoffausführung und Typ direkt abhängig.
Kugelhähne sind für ein breites Spektrum von Arbeitsmedien (Erdgas, Stadtgas, Treibgas, Biogas, Kokereigas), Wasser, Wasserdampf, Sauerstoff und allgemein für nicht aggressive und aggressive Flussigkeiten und Gase vorgesehen.
Zur Bestimmung der Einsatztauglichkeit eines bestimmten Kugelhahntyps für die Sollparameter des Mediums ist Folgendes in Betracht zu ziehen:
auf die Teile, mit denen das Medium in Berührung kommt. Es handelt sich um:
Zur richtigen Beurteilung der Korrosionseinwirkungen des Mediums ist es notwendig, die chemische Zusammensetzung des Mediums (bzw. einschl. Konzentrationen der einzelnen Komponenten) und den Arbeitstemperaturbereich zu kennen. KE-ARM verfügt über eine umfangreiche Datenbank von Informationen über Korrosionseinwirkungen des Mediums auf verschiedene Werkstoffe und kann daher dem Kunden den Kugelhahntyp vorschlagen, der allen Eingabeparametern bei günstigstem Preis entspricht.
Dem Soll-Arbeitsdruck des Mediums bei der Arbeitstemperatur muss gleichzeitig das Kugelhahngehäuse, der kugeldichtende Sitz und im Kugelhahn eingesetzte Elastomerdichtungen entsprechen.
Der höchstzulässige Überdurck des Mediums auf die Hahnkugel im Zustand „Geschlossen“ ist für den gegebenen Sitzwerkstoff, Temperatur, Druckklasse PN bzw. Class und DN-Nennlichtweite in den Diagrammen angegeben. Die Diagramme gelten für Hähne mit Sitzen aus den Werkstoffen PTFE, PTFE+C (RPTFE) und PEEK. Bei den Hähnen mit Kohlenstoff-Sitzen (Baureihe 03.1) und mit Metallsitzen (Baureihe MDX und MFX) muss der Einlfuss des Drucks auf den Sitz nicht beurteilt werden. Bei den Hähnen mit Metallsitzen (Baureihe MX) gelten die Diagramme für PTFE+C. Bei den Hähnen mit reduziertem Durchgang wird in den Diagrammen DN der Hahnkugel angenommen. In Abhängigkeit vom jeweiligen Hahntyp können die Diagrammwerte mäßig abweichen, daher sollte in der Bestellung der Soll-Höchstarbeitsüberdruck am Sitz bei Höchstarbeitstemperatur des Hahns angegeben werden. Dieser Wert wird dann im Prüfprotokoll der Armatur angegeben.
Der höchstzulässige Arbeitsdruck des Mediums im Kugelhahn ist für den gegebenen Werkstoff, Temperatur und Druckklasse PN bzw. Class in Diagrammen angegeben.
Beim Einsatz der Elastomer-Dichtringe werden von uns diese Werkstoffe geliefert:
Bei größeren Aufträgen stehen auch Sonderwerkstoffe wie HNBR, EPDM, FPM,
FFKM für unterschiedliche Grenztemperaturen (−50 °C, +280 °C) zur
Verfügung.
KM 9ABC.D-EF…, wobei:
A – Zeichen für Durchgangsform
1 – Direkthahn
3 – Dreiwegehahn
4 – Vierwege-Kugelhahn B – Zeichen für Bedienung
0 – Bedienung mit Heben
3 – Bedienung mit Getriebe oder Antrieb (bzw. nur mit Vorbereitung für
Anschluss von Getriebe oder Antrieb) C – Zeichen für Anschluss an die
Leitung
1 – Innengewinde
2 – Außengewinde
3 – Anschweißende
7 – Zwischenflansch
8 – Flansche D – Werkstoffausführung
1 – Kohlenstoffstahl für übliche Temperaturen
3 – rostbeständiger austenitischer Niro Chrom-Nickel-Stahl
4 – rostbeständiger austenitischer Niro Chrom-Nickel-Molybden-Stahl
5 – Kohlenstoffstahl für tiefe Temperaturen
8 – legierter Stahl für hohe Temperaturen
9 – Stähle mit besonderen Eigenschaften EF… – mehrere Zeichen
zur Präzisierung des Typs
Alle Kugelhähne werden standardmäßig den nachstehenden Prüfungen unterzogen:
Auf Kundenwunsch können beziehungsweise andere Prüfungen erfolgen.
Bei der Lieferung eines Kugelhahns werden standardmäßig diese Unterlagen mitgeliefert:
Sonstige Unterlagen nach Anforderung des Kunden (z.B. Prüfzertifikat gemäß
EN 10204 3.2).
Nach Absprache mit dem Kunden können Ersatzteile (z.B. Dichtmaterial)
geliefert werden.
Übliche Gewährleistungszeit beträgt 24 Monate ab Warenübernahme.
Kugelhähne können in beliebiger Lage eingebaut werden. Sie sind wartungs- und justierfrei. Sie sind bei vollem Druckgefälle gleich PN (bzw. für jeweilige Druckklasse Class) bedienbar. Die Zeitdauer der Funktionsfähigkeit der Kugelhähne ist im Grunde genommen von der Lebensdauer der Dichtung gegenüber der Kugel und der Dichtung des Zapfens gegenüber der Umgebung, d.h. von der Lebensdauer der Sitze und der Gummi-O-Ringe (sofern vorhanden) abhängig. Die Lebensdauer von Gehäuseteilen aus Metall, Kugel und Zapfen beträgt mindestens 20 Jahre. Die Lebensdauer (Funktionsfähigkeit) der PTFE-Sitze und der Dicht-O-Ringe aus Gummi beträgt mindestens 5000 „Geöffnet-Geschlossen“-Zyklen, bei gelegentlicher Manipulation ist die Lebensdauer (bis zu erster Dichtheitsstörung) durch die Lebensdauer des Gummis gegeben, d.h. mindestens 3 Jahre. Dabei müssen jedoch die im Kaufvertrag bestätigten Mediumparameter (Temperatur, Druck, chemische Zusammensetzung, Konzentration, Reinheit) eingehalten werden.
Vor dem Einschweißen der Kugelhähne vom Typ KM 9103.X-01 in die Leitung ist die nachstehende Vorgehensweise einzuhalten: